In diesem Jahr führte uns die gemeinsame Exkursion mit 76 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in die Vulkaneifel. Wer sich für Natur, Erdgeschichte und spektakuläre Landschaften begeistert, wird in dieser Region im Westen Deutschlands fündig – einem einzigartigen Gebiet, das sowohl Naturpark als auch international anerkannter UNESCO Global Geopark ist. Die Vulkaneifel verdankt ihren Namen einer bewegten Vergangenheit: Ihre vulkanische Geschichte reicht über 45 Millionen Jahre zurück, wobei die letzten Ausbrüche vor rund 10.900 Jahren stattfanden. Noch heute prägen Vulkankegel und Maare das Landschaftsbild.
Ein Maar ist eine schüssel- oder trichterförmige Mulde vulkanischen Ursprungs. Maare entstehen, wenn Magma beim Aufstieg zur Erdoberfläche auf wassergesättigte Gesteinszonen trifft. Beim Kontakt von Wasser und Magma kommt es zur Explosion, das umgebende Gestein wird zusammen mit der Magma in kleinste Bestandteile zerfetzt und aus dem Explosionstrichter geschleudert, manchmal bis in mehrere Kilometer Höhe.
Der Natur- und Geopark Vulkaneifel vereint geologische Einzigartigkeit mit artenreicher Natur, idyllischen Orten und einem vielfältigen touristischen Angebot – das wir vom 10. bis 12. Oktober in vollen Zügen genießen konnten.
Freitag, 10. Oktober
Die Stadt Koblenz war unser erstes Ziel. In vier Gruppen erkundeten wir die historisch geprägte Altstadt (übrigens: Koblenz zählt zu den zehn ältesten Städten Deutschlands!). Zwischen Rheinromantik und römischer Geschichte zeigte sich Koblenz als Stadt der Gegensätze – lebendig, traditionsreich und geprägt durch die einmalige Lage am Deutschen Eck, wo Rhein und Mosel zusammenfließen. Unsere Stadtführung begann in der belebten Innenstadt, führte vorbei an der Liebfrauenkirche und über den Jesuitenplatz bis zum imposanten Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. am Deutschen Eck, das dort seit 1897 steht.
Samstag, 11. Oktober
Nach einem stärkenden Frühstück fuhren wir mit unseren beiden Reisebussen zum Kloster Maria Laach. Vor dem offiziellen Programmbeginn hatten wir noch Gelegenheit zu einem kurzen Spaziergang durch das angrenzende Naturschutzgebiet am Laacher See – einem vulkanischen Maar mit bewegter Geschichte.
Das Kloster selbst, gegründet im Jahr 1093 durch Pfalzgraf Heinrich II., liegt malerisch am Ufer des Sees und beeindruckt mit seiner fast 1.000-jährigen Geschichte. Nach einem kurzen Einführungsfilm wurden wir in drei Gruppen durch die weitläufige Anlage geführt. Wir erfuhren von der Blütezeit des Klosters im Mittelalter, seiner Auflösung im Zuge der Säkularisation im Jahr 1802, der Nutzung als Gutshof, einem kurzen Kapitel unter den Jesuiten – und schließlich der Wiederbesiedlung durch Benediktinermönche im Jahr 1892. Ein besonderes Highlight der Klosteranlage war die eindrucksvolle Klosterbibliothek mit ca. 260.000 Bänden. Bis heute leben etwa 20 Mönche in Maria Laach.
Nach einem Mittagessen in der modernen Klostergaststätte ging es weiter zu den Dauner Maaren im Natur- und Geopark Vulkaneifel. Trotz bewölktem Himmel konnten wir eindrucksvoll nachvollziehen, warum die Schriftstellerin Clara Viebig die Maare einst als die „Augen der Eifel“ bezeichnete. Etwas ganz Besonderes war der Aufstieg auf den 11 Meter hohen Dronketurm, der 1902 zu Ehren von Dr. Adolf Dronke – Mitbegründer des Eifelvereins – errichtet wurde. Von dort bot sich eine beeindruckende Aussicht auf das Gemündener Maar und die umliegende Eifellandschaft.
Zurück im Hotel erwartete uns ein abwechslungsreiches Buffet. Die gute Stimmung wurde von einem Hauch Wehmut begleitet: Frau Walters letzte Naturexkursion neigte sich dem Ende zu. Mit einem liebevoll gestalteten Dank – begleitet von einem kleinen Obolus, den die Gesellschaft gesammelt hatte – sprachen Herr Prof. Dr. Kaiser, Herr Speer und Frau von Bülow ihre Anerkennung aus und würdigten Frau Walters jahrelangen Einsatz bei der Organisation unzähliger unvergesslicher Reisen.
Sonntag, 12. Oktober
Unser letzter Tag führte uns nach Mendig – ins Deutsche Vulkanmuseum Lava-Dome mit den berühmten Lavakellern. In drei Gruppen begaben wir uns auf eine faszinierende Reise in die vulkanische Vergangenheit der Region. In einer multimedialen Show erlebten wir einen simulierten Vulkanausbruch. An interaktiven Stationen konnten wir geologische Prozesse selbst erkunden und mehr über die Entstehung der Eifel erfahren.
Ein Höhepunkt war der Abstieg, mit 153 Stufen, in den Lavakeller: ein verzweigtes Basaltsteinbruchsystem, rund 30 Meter unter der Erdoberfläche gelegen, welches ab dem späten Mittelalter eine wichtige Einnahmequelle für die Bevölkerung darstellte. Die konstante Temperatur von 6 bis 9 °C machte diesen Keller ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem idealen Ort zur Bierlagerung – zeitweise nutzten bis zu 28 Brauereien den Stollen. Auch heute sind die Spuren dieser Nutzung noch deutlich zu erkennen. Im Anschluss besuchten wir die Museumslay, wo anschaulich gezeigt wird, wie Basalt über Tage abgebaut und verarbeitet wurde – inklusive alter Maschinen, Werkstätten und Schmiede.





