Die Wälder des VNP in der Lüneburger Heide
Wälder haben in den verschiedensten Formen schon immer zur Kulturlandschaft des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide dazugehört. Und auch hier arbeitet der VNP nach dem Motto: „Naturschutz durch Nutzung!“
Andererseits gibt es natürlich (Wald-) Bereiche, die vollständig sich selbst und ihrer natürlichen Entwicklung überlassen bleiben. Dazu zählen zum Beispiel Erlenbruchwälder in den Talräumen, in denen keine Eingriffe vorgenommen werden.
Die waldbaulich genutzten Flächen werden nach den Grundsätzen der „Arbeitsgemeinschaft Naturnahe Waldwirtschaft“ (ANW) bewirtschaftet. Dies beinhaltet eine kahlschlagfreie und auf Zielstärkennutzung orientierte Wirtschaftsweise. Weitere Ziele des VNP sind ökologisch und ökonomisch stabile Dauerwaldgesellschaften, die auch aus Sicht der Landschaftsästhetik eine Bereicherung darstellten.
Insgesamt stehen fast 3.000 Hektar Laub-, Misch- und Nadelwälder im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide in Besitz des VNP bzw. sind langfristig angepachtet worden.
Grundsätze zur Waldbewirtschaftung
Die Grundsätze der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) decken sich mit denen der PEFC-Zertifizierung, nach der alle Waldflächen des VNP zertifiziert sind. Diese beinhalten:
- dass mit dem Boden schonend umgegangen werden soll (bodenschonendes Holzernteverfahren, kein Vollumbruch der Flächen zur Kulturbegründung)
- standortgerechte Baumarten der natürlichen Waldgesellschaften
- Mischung standortgerechter Baumarten unterschiedlicher Dimension und Alter
- einzelstammweise Pflege und Nutzen nach Stärkeklassen – keine Kahlschläge
- verträgliche Schalenwildbestände
- Biotopholzvermehrung und
- grundsätzlicher Verzicht auf Biozidanwendung.
Zu verkaufen
Aktuell verkauft der VNP Feuerholz aus nachhaltiger naturgemäßer Waldwirtschaft.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den
Fachbereichsleiter „Waldökologie und Naturschutz“
Matthias Pantelmann
Telefon: 05198 98243-28
E-Mail: .
Historische Waldnutzung
Stühbüsche
Stühbüsche gehören untrennbar zum Bild der Kulturlandschaft der Lüneburger Heide dazu. Hier wurden meist Eichen zur Brenn- und Bauholzgewinnung „auf den Stock gesetzt“, d.h. kurz über der Bodenoberfläche abgeschnitten. Aus dem Stock trieben die Bäume dann oftmals wieder aus und bilden heute skurrile Baumgestalten, deren Wurzelstöcke wesentlich älter sind als die für uns sichtbaren Bäume.
Jede dieser Eichengruppen ist ein Individuum, auch wenn der direkte Zusammenhang oberirdisch nicht mehr zu erkennen ist. Wahrscheinlich sind diese aus reiner Traubeneiche bestehenden „Stühbüsche“ aus vormals geschlossenen Wäldern hervorgegangen. Bei dem großen Holzmangel im 19. Jahrhundert wurde aus den rechtlich ungeschützten und allgemein zugänglichen Stühbüschen vermutlich jeder nutzbare Knüppel Holz ausgeplündert.
Nach den damaligen Beschreibungen können sie nur noch einen sehr krüppelhaften Wuchs gezeigt haben. Erst im 20. Jahrhundert – nach Beendigung der Nutzung – sind sie zu stattlichen Baumgruppen herangewachsen, deren echtes Alter wohl mehrere hundert Jahre zählt. Ein besonders schöner historischer „Stühbusch“ ist am Wulfsberg zwischen Niederhaverbeck und Tütsberg zu sehen.
Die Erhaltung bestehender „Stühbüsche“ hat für den VNP eine ebenso hohe Priorität wie die gezielte Entwicklung junger Eichenbestände zu zukünftigen „Stühbüschen“, an die sich eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt angepasst hat.
Hofgehölze
Hofgehölze bestimmen mit ihren knorrigen Eichen, Buchen und Linden wesentlich das Orts- und Landschaftsbild der Heide. Die Hofgehölze dienten den Heidebauern vorwiegend als Schutz ihrer Gebäude vor Sturm und Niederschlag.
Natürlich sind auch die Hofgehölze zur Bau- und Brennholzgewinnung genutzt worden. Früher dienten sie zudem für die Eichel- und Bucheckermast der Schweine. Die Erhaltung und Pflege dieser alten Gehölze hat für den VNP eine große Bedeutung – auch weil sie vor allem außerhalb des Naturschutzgebietes standortfremden Bäumen weichen mussten.
Geschlossene Hofgehölze finden sich im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide beispielsweise in Wilsede. Der VNP pflegt und bewahrt diese Hofgehölze auf seinen Flächen. Es wird lenkend eingegriffen, um diese langfristig zu erhalten. So werden Ahorne und Buchen aus den Hofgehölzen entnommen, um den typischen Eichen ein uneingeschränktes Wachstum zu ermöglichen.
Auch geschädigte oder zu dicht an Gebäuden stehende Bäume werden entnommen. Als Ersatz werden junge Eichenheister gepflanzt, die in einigen Jahrzehnten die Aufgaben der heute alten Bäume in diesen Hofgehölzen übernehmen werden.
Forst Tröbitz-Domsdorf: Erwerb von 260 Hektar Wald in 2014
Im südlichen Brandenburg im Landkreis Elbe-Elster hat der VNP ein weiteres Standbein der Vermögenssicherung für die Stiftung Naturschutzpark aufbauen können.
Mit dem Erwerb von Flächen der Bodenverwertungs und –verwaltungs GmbH (BVVG) rund um die ehemalige Brikettfabrik LOUISE können zukünftig Stürme und andere Waldkatastrophen dem VNP-Wald nicht zu sehr schaden.
Die Lage in Brandenburg macht den Forst zu einem idealen Investment außerhalb der Lüneburger Heide. Neben dem typischen Kiefernwald auf Braunkohleabbaugebiet gehören auch Birke, Eiche, Ahorn, Robinie, Linde, Erle, Pappel und Esche zum Baumarteninventar. Und jetzt darf auch der Biber nach Lust und Laune an VNP-Bäumen nagen.
Sie haben noch Fragen?
Unser Fachbereichsleiter „Waldökologie und Naturschutz“ Matthias Pantelmann steht Ihnen für mehr Informationen gerne zur Verfügung:
Telefon: 05198 98243-28
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