Podcast über das Naturschutzgebiet
Im Podcast „Heidegeflüster“ der Lüneburger Heide GmbH erzählt unsere ehemalige Kollegin Julia Hallmann in dieser Folge viel Wissenswertes über das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide und die Arbeit des Vereins Naturschutzpark e.V.
Fragen & Antworten zum VNP
Was bedeutet das Kürzel VNP?
VNP = Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide. Das Kürzel beinhaltet sowohl den Verein als auch die Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide.
Welche Aufgaben hat der VNP?
Der VNP pflegt und schützt die Flächen im Stiftungsbesitz im Sinne des Arten- und Naturschutzes und des Erhalts der historischen Kulturlandschaft. Der Verein unterhält kulturhistorische Gebäude und betreibt auf seinem Landschaftspflegehof Landwirtschaft nach biologischen Richtlinien.
Wann wurde der VNP gegründet?
Im Jahre 1909 wurde der Verein in München gegründet. Der VNP ist damit eine der ältesten Naturschutzorganisationen in Deutschland. Mehr über die Geschichte des VNP erfahren
Ziel war und ist es, schutzwürdige und eindrucksvolle Landschaften mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt zu schützen und pflegen. Die Stiftung des Naturschutzparks ist im Jahr 2002 aus dem Verein heraus entstanden.
Hat der VNP nur Flächen in der Lüneburger Heide?
Seit 1913 besaß der VNP 3.500 Hektar Eigentum im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich; 2016 wurden diese Flächen an den Salzburger Nationalparkfonds verkauft.
Weitere Flächen im Stiftungsbesitz befinden sich in Brandenburg und in der Riensheide bei Neuenkirchen. Im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide bewirtschaftet der VNP ca. 9.000 Hektar.
Was macht den VNP einzigartig?
„Schutz und Erhalt der Gesamtgefilde“: Die historische Kulturlandschaft wird mit all ihren Facetten erhalten – Landschaftsbild, Gebäude und Hofanlagen, alte Getreidesorten und andere Feldfrüchte, historische Landwirtschaft, traditionelle Hüte-Schafhaltung, Flora und Fauna der Offenlandschaft und Wald-Heide-Übergangsbereiche, Landschaftselemente, historische Waldnutzungsformen wie Hutewald und Stühbüsche.
Wie fördert der VNP die Vermarktung regionaler Produkte?
Der VNP betreibt zwei Hotels inklusive Gastronomie am Tütsberg („Hotel Hof Tütsberg“) und in der Ortschaft Niederhaverbeck („Landhaus Haverbeckhof“).
Zudem wird ein Selbstbedienungsrestaurant in Wilsede unterhalten („Milchhalle“) sowie ein Café im Heide-Erlebniszentrum in Undeloh. Hier werden regionale Produkte, meist aus eigener Herstellung angeboten: Heidschnucke, Heidegeiß, Buchweizenmehl, Wild, Apfelsaft und vieles mehr.
Wo beißt die Maus keinen Faden ab?
Im Heidemuseum „Dat Ole Hus“ in Wilsede lässt sich diese Frage beantworten. Hier erlebt man hautnah das frühere Leben einer typischen Heidebauernfamilie.
Welche Wanderwege empfiehlt der VNP?
In der Lüneburger Heide gibt es ca. 700 km Wander- und Fahrradwege. Die bekanntesten Wanderwege sind: der Heidschnuckenweg, die Heideschleifen und der Pastor-Bode-Weg.
Kennen Sie schon unsere Wandertipps: den Ackerwildkrautpfad, den barrierefreien Weg Rund um die Haverbeeke oder den Kerkstieg?
Wie kann ich mich selbst beim VNP engagieren?
Werden Sie Mitglied des Vereins oder unterstützen Sie mit einer Spende den Erhalt der Kulturlandschaft. Werden Sie Heidschnuckenpate bzw. -patin, erwerben Sie eine Moorschutz- oder Birkhuhnschutz-Aktie, oder unterstützen Sie konkrete Projekte.
Für junge Leute (16 – 27 Jahre) bietet der VNP anerkannte FÖJ- (Freiwilliges Ökologisches Jahr) und FSJ- (Freiwilliges Soziales Jahr) Stellen an.
Fragen & Antworten zur Lüneburger Heide
Welche Biotopkomplexe gibt es im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide?
Wald-, Heide-, Moor-, Grünland- und Ackerflächen.
Warum wächst Heide auf besonders nährstoffarmen Böden?
Das stimmt nicht. Die Heide wächst auf nährstoffreicheren Böden ohne Konkurrenz durch andere Arten besser als auf nährstoffarmen Böden. Jedoch wird sie auf nährstoffreicheren Böden von anderen Arten verdrängt.
Welche Heidearten gibt es im Naturschutzgebiet?
Besenheide (Calluna vulgaris), Glockenheide (Erica tetralix) und Rosmarinheide (Andromeda polifolia).
Wozu werden die Heidschnucken in der Heide eingesetzt?
Durch Verbiss wird die Heide verjüngt und unerwünschte, aufwachsende Kiefern und Birken klein gehalten. Zudem zerstören die Heidschnucken die vielen Spinnweben zwischen den Pflanzen und helfen so den Bienen und Heideimkern. Die Schnuckenhaltung fördert zudem die Erhaltung einer selten geworden Nutztierrasse.
Gibt es heimische Arten, die ausschließlich in der
Heide vorkommen?
Ja, allerdings sind die Arten so sehr spezialisiert, dass diese nur Experten bekannt sind. Beispiele sind die Nachtfalterart „Heidekrautglattrückeneule“ (Aporophya lueneburgensis) oder die Käferart „Heidekrautsteppenrüssler“ (Coniocleonus nebulosus).
Was ist die höchste Erhebung der Lüneburger Heide?
Der Wilseder Berg ist mit 169,2 Meter der höchste Punkt in der Heide.
Wie unterscheiden sich das Klima und die Vegetation nördlich und südlich des Höhenzuges mit dem Wilseder Berg?
Der Niederschlag beträgt im Jahresdurchschnitt auf der Nordseite ca. 1.000 mm und auf der Südseite ca. 400 mm. Hieraus resultiert auch ein Unterschied in der Vegetation – die Nordseite ist überwiegend von Heidelbeersträuchern dominiert, wohingegen die Besenheide das Landschaftsbild auf der Südseite prägt.