Sicherung der Ökosystemdienstleistungen und Biodiversität von extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaften in Zeiten globalen Wandels „ÖkoKult“
Projektlaufzeit: 01.08.2016 bis 31.07.2022
Die VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide ist Praxispartner im Verbundvorhaben „Ökokult“. Aufgaben des VNP sind zum einen die Einrichtung von Versuchsflächen zur weiteren floristischen und faunistischen Untersuchung durch die Leuphana Universität. Zum anderen erprobt der VNP auf Heide- und Ackerflächen sowie in Wäldern neue Pflegeverfahren. Im Projekt wird die VNP Stiftung als Umsetzungspartner bezeichnet.
Forschungspartner:
- Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde,
Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz, Prof. Dr. Uta Steinhardt
https://www.hnee.de/de/Fachbereiche/Landschaftsnutzung-und-Naturschutz/Forschung/Forschungsprojekte/Aktuelle-Projekte/OekoKult/OekoKult-E9074.htm
- Leuphana Universität Lüneburg,
Institut für Ökologie, Prof. Dr. Werner Härdtle
https://www.leuphana.de/institute/institut-fuer-oekologie/landschaftsoekologie/forschung-projekte/oekokult.html
Als Umsetzungspartner arbeitet die VNP Stiftung im Ökokult-Projekt an drei Fragestellungen:
- Wie kann die Heide in Zeiten des Klimawandels langfristig ökologisch und ökonomisch nachhaltig erhalten und gepflegt werden?
- Wie können selten gewordene Ackerwildkrautarten geschützt und wieder verbreitet werden?
- Wie kann der vom Aussterben bedrohte „Flechten-Kiefernwald“ erhalten werden und wie können Wald- und Heideflächen besser vernetzt werden?
Das Projekt wird im Rahmen einer gemeinsamen Förderinitiative gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit vom Bundesumweltministerium (BMU) und Bundesforschungsministerium (BMBF) „Forschung zur Umsetzung der nationalen Biodiversitätsstrategie“ (F&U NBS) und im BMU durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt.
Verbundprojekt: Projekt zum Schutz des Birkhuhns im Naturschutzgebiet „Lüneburger Heide“
Projektträger:
- VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide
Projektpartner:
- Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
- Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.
- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
- Niedersächsisches Forstamt Sellhorn (NFA Sellhorn)
Das Projekt zum Schutz des Birkhuhns im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide befindet sich mittlerweile im siebzehnten Jahr der Projektlaufzeit und ist als erfolgreiches Umsetzungsprojekt weit über das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide bekannt.
Die Finanzierung der Stelle eines Berufsjägers erfolgt weiterhin durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung bzw. die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. im Rahmen der Jagdabgabe und anteilig auch durch die Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide selbst.
Die Landschaftspflegemaßnahmen zur Lebensraumverbesserung und Lebensraumvernetzung werden durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz gefördert.
Das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) aus Hannover setzt auch im Jahr 2021 das Birkhuhn-Forschungsprojekt im Naturschutzgebiet „Lüneburger Heide“ in enger Zusammenarbeit mit dem VNP fort.
Forschungsprojekt zum Prädationseinfluss in Birkhuhnlebensräumen
Im vergangenen Jahr hat das ITAW ein Forschungsprojekt im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide begonnen, dass sich voraussichtlich bis Herbst 2023 mit Fragen des Prädationseinflusses in Birkhuhnlebensräumen beschäftigt und aus Jagdabgabemitteln des Landes Niedersachsen finanziert wird.
In diesem Vorhaben sollen detaillierte Aussagen zum Raum-Zeit-Verhalten potenzieller Prädatoren wie Fuchs, Stein- und Baummarder sowie des Habichts getroffen werden. Zur Erreichung dieses Ziels sind Wildfänge der genannten Arten und deren Besenderung mit modernen GPS-Trackingsendern notwendig.
Aktuell tragen sieben Füchse sowie ein Baum- und ein Steinmarder bereits Telemetriesender und geben wöchentlich neue aufschlussreiche Einblicke in die Lebensraumnutzung. Parallel dazu werden über ein systematisches Fotofallenmonitoring auch die nicht besenderten Prädatoren erfasst werden, wie z.B. das Schwarzwild, der Waschbär oder Marderhund.
Insgesamt lassen sich daraus potenziell prädationsgefährdete Bereiche während der verschiedenen Lebensphasen von Birkhühnern aufzeigen (Brut, Küken, Jungtiere, Winter).
Die Projektsäule Prädatorenbejagung stellt neben den Säulen Monitoring und Landschaftspflege eine erfolgreiche Maßnahme zum Erhalt der Birkhuhnpopulation dar.
Birkhuhnbestand 2023
Im Jahr 2023 wurden bei der Balz im Frühling insgesamt 45 Tiere gezählt, davon 28 Hähne und 17 Hennen. Damit hat sich der Bestand im Vergleich zu den Vorjahren leicht erholt.