Moorschutz

Moore speichern riesige Mengen an Kohlendioxid und sind daher extrem wichtig für den Klimaschutz. Intakte Moore sind zudem wertvolle Ökosysteme. In der Lüneburger Heide führen wir seit vielen Jahren Renaturierungsmaßnahmen im Pietzmoor-Komplex durch.

Moorschutz in der HeideFörderprojekt „Hochmoorrenaturierungsmaßnahmen zum Artenschutz im Pietzmoorkomplex Förderung Prof. Steinkraus 

Moorschutz in der Heide

Der Pietzmoorkomplex liegt mit seiner gesamten Fläche im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Der ca. 550 ha große Komplex setzt sich aus dem Bockheberer Moor, dem Möhrer Moor, dem Pietzmoor und dem Freyersener Moor zusammen. Diese Moore besitzen als die östlichsten Hochmoore innerhalb der Moore Niedersachsens einen Sonderstatus. Hier an der Grenze zwischen atlantischer und kontinentaler Klimazone ist die Niederschlagsmenge eben noch ausreichend um eine Hochmoorentwicklung zu ermöglichen.

Das Pietzmoor ist das bekannteste der genannten Moore. Seinen Namen verdankt es dem alten Schneverdinger Ortsteil Pietz. Die Vermoorungsprozesse und damit die Entstehung dieses Moores begann vor 7.000 bis 8.000 Jahren. Bei hohen Wasserständen und unter besonderen klimatischen Bedingungen bildete sich durch das Wachsen der Torfmoose und ihrem gleichzeitigen Absterben im unteren Teil der Pflanze Torf. Über Jahrtausende hinweg entstand eine bis zu 7,5 Meter dicke Torfschicht.

pietzmoor bohlensteg
Ein Bohlensteg lädt zu einem Rundweg durch das Pietzmoor bei Schneverdingen ein

Bereits seit dem 16. Jahrhundert wurde der Torf im Pietzmoor als Brennmaterial abgebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Pietzmoorkomplex durch das Einziehen von Entwässerungsgräben stark verändert, und Torf war ein begehrter Brennstoff bis in die 1960er Jahre. Das trockengelegte Moor wuchs seitdem fast vollständig zu. Heute steht der Naturraum unter Schutz und es werden umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen zur Wiedervernässung durchgeführt, um das Moor als sehr wertvollen Lebensraum für hochspezialisierte und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, sowie als enormen CO2-Speicher zu erhalten.

Renaturierungsmaßnahmen

Dazu führen wir verschiedene landschaftspflegerische Maßnahmen durch. Eine wichtige Maßnahme ist das Verschließen der Entwässerungsgräben und ihr abschnittsweises Verfüllen, die sogenannten „Kammerungen“. Als Material für die Kammerungen wird in der Regel das vor Ort vorliegende, torfige Material genutzt und dies mit der Baggerschaufel verdichtet.

moorschutz mit Minibagger im pietzmoor
Erfolgreicher Wasserrückstau durch den Bau von Dämmen

Im Lauf der vergangenen beiden Jahrzehnte konnten mehr als 500 Kammerungen angelegt werden. Dieser enorme Aufwand führte dazu, dass das Bockheberer Moor, das Möhrer Moor, das Pietzmoor und das Freyersener Moor sich wieder mehr und mehr mit Wasser füllen konnten. Darüber hinaus werden Dämme angelegt, die eine hohe Stauwirkung für die Moorbereiche ausüben. In diesen beruhigten Bereichen beginnt das Torfmooswachstum praktisch „sofort“.

erfolge anstaumaßnahmen im pietzmoor
Erfolgreicher Moorschutz: Wiedervernässte Fläche im Pietzmoor

In der Zeit zwischen dem Ende des Torfabbaus und dem Beginn der Wiedervernässung begannen auf dem Boden der sogenannten Torfstiche wieder Gehölze zu wachsen. Die Bäume, die hier im Laufe von Jahrzehnten aufwuchsen, starben dann durch den Beginn der Moorrenaturierungsmaßnahmen und dem Ansteigen des Wasserniveaus wieder ab. Bis heute sind in den wassergefüllten Torfstichen die herausschauenden Baumleichen zu sehen. Erst bei einem ausreichend hohen Wasserstand und einer geschlossenen Hochmoor-Schwingrasen-Fläche kann das Aufwachsen von Gehölzen auf natürlichem Wege unterbunden werden. Das „Entkusseln“ in trockeneren Bereichen, das „Entkusseln nasser Moorbereiche“ und das „Entkusseln von Torfstichen“ stellen somit noch viele Jahre Dauerpflegemaßnahmen im Hochmoorschutz dar.

pietzmoor moorrenaturierung: entkusseln von Gehölzen im Nassbereich
Das „Entkusseln“ von aufwachsenden Bäumen und Gehölzen ist für die Wiedervernässung wichtig

Auch die Heidschnucken- und Ziegenbeweidung spielt im Pietzmoorkomplex eine herausragende Rolle. Denn durch die Beweidung können nicht nur Gehölze, sondern bei ausreichend hoher Beweidungsintensität auch monotone Pfeifengrasbestände zurückgedrängt werden. Offene Moorbodenflächen entstehen und bieten wieder Raum und Licht für hochmoortypische Arten wie den Sonnetau.

Spenden Sie jetzt für den Moor- und Klimaschutz, zum Beispiel durch den Kauf einer unserer Moorschutz-Aktien. Damit helfen Sie uns, auch in Zukunft Maßnahmen zur Hochmoorrenaturierung durchführen zu können.

Förderung

Projekt „Hochmoorrenaturierungsmaßnahmen zum Artenschutz im Pietzmoorkomplex“

Das Ziel dieser Förderung ist die Erhaltung und Pflege des Pietzmoorkomplexes als Hochmoor-Lebensraum besonders wertvoller Biotope sowie von Tier- und Pflanzenarten. Die Maßnahmen dienen zugleich auch dem Klimaschutz in hohem Maße. Denn nur wassergesättigte oder gefüllte Hochmoorböden sind in der Lage, CO2 zu sepichern.

Der FFH-Managementplan sieht mit seinen Erhaltungs- und Entwicklungszielen vor, im Pietzmoorkomplex sowohl offene Hochmoorflächen als auch nasse, lichte Moorwälder und alle Formen dazwischen zu entwickeln, um einer möglichst großen Zahl an moor- und moorwaldangepassten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum zu bieten.

Die Förderkulisse umfasst mit einer Fläche von nahezu 500 ha das Bockheberer Moor, die größten Teile des Möhrer Moores, große Teile des Pietzmoores und Teile des Freyersener Moores.

pietzmoor schneverdingen vnp stiftung naturschutzpark lüneburger heide 2
Im Pietzmoor

Die Maßnahmen umfassen vor allem das „Entkusseln“, d.h. die Herausnahme von aufwachsenden Bäumen und Gehölzen aus dem Moor, sowie das Ausbessern und Anlegen neuer Kammerungen und Dämme zur Wasserrückhaltung.

Fördersumme: 348.500,- €

Förderzeitraum: 2025 – 2027

Moorschutz-Spenden: Hautpflegeserie Dr. Steinkraus

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Bridging Nature and Science
Foto: Prof. Steinkraus Research Laboratories GmbH

Der Dermatologe Professor Steinkraus ist in der Heide geboren und aufgewachsen. Er hat daher eine besonders enge Verbindung zur Region. Als Beitrag für eine verbesserte Nachhaltigkeit geht deshalb von jedem verkauften Produkt seiner eigenen Hautpflegeserie 1 Euro an die Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP). Die Zuwendungen fließen direkt in Maßnahmen zur Renaturierung der Hochmoore, damit dort die CO2-Speicherkapazität, die durch den Torfabbau bis in die Mitte der 60er Jahre stark gelitten hat, wieder verbessert werden kann.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Sponsoren-Seite unter https://www.verein-naturschutzpark.de/sponsoren/#steinkraus und direkt bei Prof. Steinkraus unter www.steinkraus.com.

pietzmoor mystische stimmung mit nebel
mystische Stimmung im Moor
pietzmoor blühendes wollgras
blühendes Wollgras

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