Eine Dokumentation der Arbeit von 2006 – 2013
Abschlussdokumentation der Bewerbungsinitiative „Kulturregion Lüneburger Heide“ zur Erlangung des Weltkulturerbe-Titels der UNESCO 2015 fertiggestellt
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Bereits seit 1999 werden Anträge europäischer Altstädte auf Aufnahme in die Welterbeliste von der UNESCO nicht berücksichtigt. Diese Erfahrung musste auch die Stadt Lüneburg bereits machen. Die UNESCO möchte stattdessen wieder stärker die ursprüngliche Intention der Welterbekonvention betont sehen, nach der Kultur- und Naturerbe in ihrem Zusammenspiel gewürdigt werden.
Vor diesem Hintergrund entstand die Überlegung, ein Konzept zu entwickeln, die Kulturregion Lüneburger Heide insgesamt für das Welterbe vorzuschlagen. Dazu fanden sich in Lüneburg der Verein Förderkreis Welterbe Lüneburg e.V. und der Verein Naturschutzpark e.V. (VNP) zusammen, um mit Unterstützung von Experten eine Aufnahme in die Bewerbungsliste des Landes Niedersachsen zu bewirken.
Leider war auch diese Initiative nicht von Erfolg gekrönt – der Antrag wurde vom Land Niedersachsen zurückgestellt und stattdessen empfohlen, gegebenenfalls einen international getragenen Antrag der europäischen Heideregionen zu initiieren.
Die über Jahre geleistete Arbeit vieler ehrenamtlich engagierter Personen, insbesondere das von Dr. Ulrich Brohm und Tilman Grottian aus Hösseringen erstellte Exposé über „Das Weltkulturerbe Lüneburger Heide“, und der gemeinsam vom Förderkreis und Verein Naturschutzpark e.V. (VNP) erarbeitete Bewerbungsantrag, wurden Ende 2015 in einer zusammenfassenden Dokumentation veröffentlicht.
„Die notwendigen Bestandteile für die Bewerbung Kulturregion Lüneburger Heide um den Welterbestatus wurden im Detail zusammengetragen. Es hat viele Gespräche mit dem Ministerium gegeben und zahlreiche Möglichkeiten, die Initiative zu verankern und zum Ziel zu führen, sind genutzt worden. Mit dem Exposé wurde ein Grundstock gelegt, der mit dem vorläufigen Scheitern der Bewerbung nicht verloren gehen soll, sondern dessen Inhalte sich zum Teil an anderer Stelle verwenden lassen, z. B. im Museum Lüneburg.“ (Jürgen Landmann, Kulturreferent Hansestadt Lüneburg und ehemals Geschäftsführer des Förderkreises Welterbe Lüneburg e.V.).
Die für den Bewerbungsantrag entwickelte Idee des „Kulturraums Lüneburger Heide“ hat nach Landmann auch dazu beigetragen, den interdisziplinären Ansatz des neuen Museums, „Museum Lüneburg“, konzeptionell zu entwickeln und lebt in ihm weiter.
Die Heideregion und die Stadt Lüneburg sind sich durch die Arbeit an einem bedeutenden Gemeinschaftsprojekt näher gekommen. Viele engagierte Vertreter beider Partner haben sich und die gegenseitigen Stärken besser kennengelernt. Alle haben wohl auch erkannt, dass man solche Erfolge, wie den mit der Bewerbung angestrebten, nur gemeinsam erreichen kann. Und man hat die Erfahrung gemacht, dass es für lohnenswerte Ziele immer noch erfreulich großes ehrenamtliches Engagement gibt.
„Im Ergebnis haben wir gemeinsam eine außerordentlich interessante und spannende Aufgabe bewältigt. Auch wenn das Ergebnis nicht unseren Hoffnungen entsprach, hat die gemeinsame Arbeit viel Freude gemacht. Wir haben viel über die Kulturregion Lüneburger Heide mit der Stadt Lüneburg gelernt.“ (Wilfried Holtmann, Vorsitzender des VNP 2008 – 2018).
Mit der Kulturregion Lüneburger Heide ist dabei ein Gebiet gemeint, das sich nicht nur auf den Naturpark bzw. das Naturschutzgebiet gleichen Namens beschränkt, sondern in etwa dem des ehemaligen Fürstentums Lüneburg entspricht.
Ähnliche Heideregionen gibt es in Küstennähe von Portugal über Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Dänemark bis nach Schweden und Norwegen, aber auch in Irland, England und dem südöstlichen Schottland. Sie haben trotz erheblicher regionaler Unterschiede vieles gemeinsam.
Die meisten dieser Heideregionen arbeiten bereits heute im European Heathlands Network zusammen und kämpfen um die Bewahrung dieser 5.000 Jahre alten europäischen Kulturlandschaft. Wenn es gelingt, dass sich andere Länder mit einer entsprechenden Bewerbung ihrer Heide und den regionalen Besonderheiten als Kulturregion zusammenschließen, dann könnte eine derartige länderübergreifende Bewerbung direkt bei der UNESCO in Paris vorgelegt werden. „Für einen solchen Versuch müsste allerdings das Land Niedersachsen die Initiative ergreifen, der VNP wäre damit überfordert“, erklärte der VNP-Vorsitzende Wilfried Holtmann
Mitteilungen aus der NNA
Diese Reihe erscheint seit 1990 und beinhaltet bis 1999 eine Sammlung von Beiträgen aus NNA-Veranstaltungen mit relevaten Themen für die praktische Naturschutzarbeit sowie aus NNA-eigenen Projekten und Forschungsvorhaben. Ab Jahrgang 2000 erscheinen die Mitteilungen in einer neuen Form. In Kurzbeiträgen wird über Ereignisse und Aktivitäten der Akademie berichtet.
Eine schöne Veröffentlichung ist das im Jahr 2006 erschienene Heft „Naturschutzgebiet Lüneburger Heide – Erhaltung und Entwicklung einer alten Kulturlandschaft“. Anschaulich und übersichtlich finden sich alle relevanten Informationen zum Naturschutzgebiet. Leider ist die Druckfassung vergriffen, das PDF kann aber heruntergeladen werden.