Die Trockensteinmauern sind prägende Elemente der historischen Hofstellen und des Ortsbildes von Wilsede. Im Ortszentrum befindet sich das „Ole Huus“, das als Museum für Besucher und Interessierte der Heidebauernwirtschaft dient. Mit dem Bauerngarten und der ca. 170 m langen Steinmauer als Grundstückseinfriedung nimmt es historisch, naturschutzfachlich und touristisch eine bedeutsame Stellung ein. Aktuell wird diese Mauer saniert, denn sie war in früheren Jahrzehnten mit einem Betonkern befestigt worden. Nun wird sie wieder eine echte Findlings-Trockensteinmauer nach historischem Vorbild.
Als Biotope sind Trockensteinmauern ein wichtiger Lebensraum für besondere Pflanzengesellschaften und wärmeliebende Tierarten wie Zaun- und Waldeidechsen, Wildbienen und viele Insektenarten. Typisch für die Wilseder Steinmauern sind beispielsweise Kammmolch und Knoblauchkröte, die sich in den Mauern verstecken. Auch Fledermausarten wie Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus und Wasserfledermaus profitieren von Verstecken. Mehrfach wurden Schlingnattern bei der Nutzung der Mauern als Quartier beobachtet. Auch für verschiedene Pflanzenarten bieten Steinmauern einen wertvollen Lebensraum, hier sei für Wilsede der braunstielige Streifenfarn und die Mauerraute genannt. Als klassische Vernetzungselemente in der Kulturlandschaft bieten sie auf engstem Raum extreme Mikroklimate, Versteckmöglichkeiten und Leitlinien der Wanderung.
Die Instandsetzung der Steinmauern in Wilsede ist Teil eines Gesamtprojektes zur Entwicklung des Wilseder Ortskerns unter kulturhistorischen, naturschutzfachlichen und touristischen Aspekten. Mehrere historische Trockensteinmauern an verschiedenen Standorten in Wilsede wurden bereits in den vergangenen Jahren aufwändig saniert.
Das Förderprojekt wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und Küstenschutz“ vom Bund und dem Land Niedersachsen mitfinanziert.