Der VNP engagiert sich über den Erhalt der historischen Kulturlandschaft im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide hinaus auch im Bereich Bildung, Historie und Kultur. Neben der malerischen Landschaft der Lüneburger Heide hat das Gebiet auch eine düstere Geschichte: Auch in der Lüneburger Heide gab es während des Nationalsozialismus Menschen, die aufgrund ihrer politischen Überzeugungen, ihrer Religion oder ihrer ethnischen Herkunft verfolgt wurden. Ihre Geschichten und Erfahrungen sind Teil unserer Landesgeschichte.
Ein Teil dieser Geschichte wird in der Ausstellungsreihe, die der VNP in der diesjährigen Saison in Wilsede anbietet, gezeigt. Zwei Wanderausstellungen sollen anregen, dass Besucher die Region in angemessener Weise erkunden und die Lüneburger Heide nicht nur als malerisches Reiseziel betrachten, sondern auch die Bedeutung der Landesgeschichte verstehen. Der Besuch der Ausstellungen trägt zu einem tieferen Verständnis der Geschichte bei und fördert die Erinnerungskultur.
Die erste der beiden Wanderausstellung der diesjährigen Ausstellungsreihe:
„Lebensläufe. Verfolgung und Überleben im Spiegel der Sammlung von Shaul Ladany“
Shaul Ladany wurde 1944 im Alter von acht Jahren mit seiner Familie aus Ungarn in das niedersächsische KZ Bergen-Belsen deportiert. Er gehörte zu den wenigen jüdischen Häftlingen, die aufgrund von Verhandlungen ungarischer und schweizerischer jüdischer Organisationen mit der SS gerettet wurden und im Dezember 1944 in die Schweiz ausreisen durften. Später wanderte Shaul Ladany nach Israel aus und wurde ein bekannter Wissenschaftler und Sportler. Als Geher nahm er an den Olympischen Spielen in München teil und überlebte den Anschlag der palästinensischen Terrorgruppe auf die israelische Mannschaft am 5. September 1972.
Ausstellungsschafsstall auf dem „Emhoff“, Wilsede
15. Juli – 27. August 2023
Täglich 10 – 17 Uhr
Kombiticket mit dem Heidemuseum „Dat ole Huus“: Erwachsene 3 €, Kinder bis 16 Jahre frei
Ausstellungsvorschau
Lebensgeschichten von Kindern des „verlorenen Transports“
Ausstellungsschafstall auf dem „Emhoff“, Wilsede
5. September – 15. Oktober 2023
Die Wanderausstellung „Der verlorene Transport“ veranschaulicht die Biografien von acht exemplarisch ausgewählten jüdischen Kindern und Jugendlichen, die im April 1945 mit dem Zug aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert und bei dem Bergarbeiterdorf Tröbitz in der Lausitz befreit wurden.
Im Fokus stehen die Lebensgeschichten der jüdischen Child Survivors. Anhand von Fotografien und Illustrationen wird das Leben der jüdischen Familien in den besetzten Ländern, die Deportation in die Durchgangs- und Konzentrationslager des „Dritten Reichs“ sowie die unterschiedlichen Lebensverläufe nach der Befreiung in Tröbitz gezeigt.