Förderpartner
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Die Stiftung finanziert sich aus der Glücksspielabgabe und vor allem aus Einnahmen der Bingo-Umweltlotterie.
Weitere Informationen unter www.bingo-umweltstiftung.de
Projekt „VNP-Akademie 2023/2024“
Projektzeitraum: Oktober 2023 – September 2024
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert die Durchführung von sieben Tagesseminaren rund um den Arten- und Naturschutz in der Lüneburger Heide mit 9.910,- €.
Biodiversität und der weltweite Artenrückgang gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Doch geschützt werden kann nur, was man kennt und versteht. Daher bietet die VNP Stiftung verschiedene Seminare an, die in ausgewählte Artengruppen einführen und zu einer Vertiefung des eigenen Wissens anregen sollen.
Umweltbildungsarbeit ist ein satzungsgemäßes Ziel von Verein und Stiftung. Auch die weiteren Vereinsziele, wie der Erhalt einer artenreichen Kulturlandschaft Lüneburger Heide, lässt sich nur dann langfristig umsetzen, wenn der Arten- und Biotopschutz einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft erfährt. Vor diesem Hintergrund ist die Sensibilisierung von naturkundlich interessierten Menschen für ein vielfältiges Spektrum an Themengebieten ein wichtiges Fundament für den erfolgreichen Naturschutz auf breiter Basis.
Folgende Themen bietet die VNP Akademie allen Interessierten im Zeitraum 2023/24 an: Heuschrecken, Ameisen, Wildbienen, Buchweizen, Veredeln von Obstbäumen, Libellen und Gartenkräuter. Alle Informationen zu den einzelnen Seminaren finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Projekt „Hillmershof Wilsede – Schulklassen erleben Kulturlandschaft – Nutztierarche“
Projektzeitraum: September 2017 – Mai 2020
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hilft dabei, einen Schafstall auf dem Hillmershof in Wilsede (Lüneburger Heide) so herzurichten, dass er sowohl der ökologischen Bildung als auch dem Tierwohl gerecht wird. Sie fördert die erforderlichen Investitionen mit 28.500 €.
Die VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide will ihr umweltpädagogisches Angebot auf dem Hillmershof erweitern, indem sie den Schafstall für Führungen und Unterricht herrichtet und zugleich alten heimischen Nutztierrassen eine Bleibe bietet. In dem Stallgebäude können dann Schwarzbunte Niederungsrinder, Dülmener Pferde, Bunte Bentheimer Schweine und andere Nutztiere gehalten werden.
„Die geplanten Arbeiten an dem denkmalgeschützten landwirtschaftlichen Gebäude dienen in erster Linie dessen Erhalt und darüber hinaus der Weiternutzung, die mit unserem Umweltbildungskonzept übereinstimmt“, sagt VNP-Fachbereichsleiter Johannes Buhr. „Das Projekt ist insbesondere deshalb überzeugend, da eine sinnvolle denkmalgerechte Nachnutzung ermöglicht wird“, begründet Karsten Behr (Geschäftsführer der Bingo-Umweltstiftung) die Förderung durch die Stiftung.
Die jungen Besucher des Hofs erleben den landwirtschaftlichen Alltag und lernen die Zusammenhänge zwischen Agrarwirtschaft, Landschaftspflege und Naturschutz kennen.
Projekt: „Hillmershof Wilsede – Schulklassen erleben Kulturlandschaft – Teilantrag Hochbau“
Projektzeitraum: Mai 2017 – Juli 2021
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert die „Küchenscheune“ auf dem Hillmershof mit 20.000 €.
Eine alte, denkmalgeschützte Scheune, die ihren ursprünglichen Standort in Gilmerdingen hatte, wurde nach Wilsede transloziert und dient nun als Ergänzung zum Haupthaus des Hillmershofes als „Küchenscheune“.
Die ehemalige Längsdurchfahrt beherbergt eine großzügige Verarbeitungs- und Lehrküche, in der die Schülerinnen und Schüler die gemeinsamen Mahlzeiten zubereiten und das hofeigene Obst- und Gemüse zu Fruchtaufstrichen, Säften usw. weiterverarbeiten.
Daneben soll die Küche auch für Koch- und Hauswirtschaftskurse der VNP Kinderakademie und der VNP Partnerschulprogramme genutzt werden.
Im hinteren Teil der ehemaligen Längsdurchfahrt ist ein Multifunktionsraum mit flexiblen Tischen und Stühlen eingerichtet, der sowohl als Speiseraum als auch für das pädagogische Programm bei Schlechtwetter, für Seminare, als Aufenthaltsraum usw. nutzbar ist.
Seit mehreren Jahren haben Schülerinnen und Schüler auf dem Hillmershof in Wilsede die Möglichkeit im Rahmen einer Klassenreise praktisch und aktiv in der Land- und Hauswirtschaft des Hofes mitzuarbeiten. Darüber hinaus bekommen sie auch Einblicke in die traditionelle Heidebauernwirtschaft, Imkerei und Schäferei.
Fragen zu den Themen wie gesunde Ernährung, regionale Lebensmittel, nachhaltiges Wirtschaften und sinnvoller Naturschutz stellen sich dann den Teilnehmern – egal ob aus der Großstadt oder vom Dorf – in der Regel ganz von allein aus dem alltäglichen Arbeiten mit den Dingen und Lebewesen auf dem Schulbauernhof.
In den letzten Jahren wurde hin und her überlegt, wie das große alte Bauernhaus noch besser für die Arbeit und die Unterbringung der Kinder genutzt werden kann: Es befinden sich dort alle Schlafräume, Bäder, die alte Küche, die Speisekammer, der Essraum und die Tagesräume. Und obwohl das niederdeutsche Hallenhaus wirklich nicht klein ist, kann es mit einer Klasse von 30 Schülerinnen und Schülern mit Lehrern schon manchmal sehr eng werden.
Eine wirklich zufriedenstellende Lösung war schwierig, weil mehrere Aspekte unter einen Hut zu bringen waren: der Denkmalschutzgedanke, das Gebäude in seiner äußeren Erscheinung zu bewahren, der Anspruch an eine zeitgemäße barrierefreie Unterbringung, die Anforderungen an die Küche und den Brandschutz, der Ausbau und die Nutzung des Dachgeschosses sowie der Umbau des Erdgeschosses.
Manchmal kommt einem in solchen Momenten der Zufall zu Hilfe: Dem VNP wurde eine historische Hofscheune aus Gilmerdingen angeboten, die vor Ort nicht mehr erhalten werden konnte und einzustürzen drohte. Nach einem Besichtigungstermin vor Ort war allen Beteiligten schnell klar: Wenn es gelänge, dieses Gebäude in Gilmerdingen abzubauen und in Wilsede wieder zu errichten, könnten sich viele der oben beschriebenen Probleme lösen lassen.
Eine Scheune fehlt seit den 1960er-Jahren auf der Hofstelle in Wilsede und die Gilmerdinger Scheune von 1798 könnte das bestehende Denkmalensemble auf dem Hillmershof sinnvoll ergänzen. Außerdem bietet die Scheune mit ihren hohen Traufwänden genügend Raum, um die gesamte Lehrküche des Schulbauernhofes mit Spülküche in der einen Hälfte und einen großzügigen Essraum in der anderen Hälfte des alten Fachwerkgebäudes unterzubringen.
Projekt „Artenkenntnis- und Artenerfassungsseminar für Studenten und Ehrenamtliche“
Projektzeitraum: Februar – August 2022
Gesamtkosten: 33.710,- €
Förderung Bingo Umweltstiftung: 13.310,- €
Förderung LIFE Atlantische Sandlandschaften: 14.400,- €
Eigenleistung VNP: 6.000,- €
Daten über Arten der Roten Listen werden überwiegend durch die Bestimmungs- und Meldetätigkeit von Ehrenamtlichen erhoben. Personen zu motivieren und die die Lage zu versetzen, fachlich geschulte Erhebungen vorzunehmen, bedeutet essentielle Grundlagenarbeit für den Erhalt der Biodiversität in Deutschland. Ein Schutz der Biodiversität ist aber nur mit einer genauen Kenntnis der Arten, ihrer Ansprüche und Wechselbeziehungen, möglich. Wenn es aufgrund des Mangels an Artenkennern kaum machbar ist, sinnvolle Arbeitsgrundlagen des Naturschutzes zu erstellen, wirkt sich dieses Defizit äußert schädlich auf die erfolgreiche Arbeit im Naturschutz aus.
Die Bildungsarbeit für verschiedene Akteure in diesem Bereich ist daher extrem wichtig. Gezielte Fortbildungsprogramme sollen im universitären, aber besonders auch im ehrenamtlichen Bereich Interessierte für diese Arbeit motivieren und ausbilden.
Mit dem Seminar bietet der VNP einen weiteren Baustein in seiner Umweltbildungsarbeit an. Doch auch die anderen satzungsgemäßen Stiftungsziele, wie der Erhalt einer artenreichen Kulturlandschaft Lüneburger Heide, lassen sich langfristig nur dann umsetzen, wenn der Arten- und Biotopschutz einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft erfährt. Vor diesem Hintergrund sehen wir die Ausbildung von „Botschaftern“ für die Diversität unserer Tier- und Pflanzenwelt als eine wichtige Aufgabe an.
Projekt: „Ersatz abgängiger Teichmönche an den Pastorenteichen bei Wesel“
Projektzeitraum: Februar – April 2022
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert den Ersatz von 10 Teichmönchen durch haltbare Betonmönche an den Pastorenteichen in Wesel mit 16.100,- €.
Die Mönchsbauwerke bieten neben der Sicherung des Wassereinstaus die Möglichkeit, Entwicklungsmaßnahmen an den Teichen durchzuführen, da der Wasserstand bei der Umsetzung von Pflegemaßnahmen angepasst werden kann.
Die Pastorenteiche bei Wesel sind seit über 100 Jahren ein prägender Landschaftsbestandteil im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Die Kette mehrerer Teiche östlich der Ortschaft Wesel ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern beherbert auch das letzte möglicherweise autochtone Vorkommen des Europäischen Flusskrebses im Naturschutzgebiet, aber auch andere seltene Arten wie Schwarzstorch, Waldschnepfe, Waldwasserläufer und Gaukler wurden hier beobachtet. Seit 2021 hat der VNP das Gelände gepachtet und die Pflege und Bewirtschaftung der Teiche als wertvolle Elemente der historischen Kulturlandschaft übernommen.
Die Sanierung der Teichmönche war dringend notwendig geworden, da die Wasserstände extrem absackten. Zudem sollen die Teiche durch weitere Pflegemaßnahmen zukünftig weiter ökologisch aufgewertet werden.
Projekt „Fortsetzung der Sanierung von Trockensteinmauern im Heidedorf Wilsede“
- Projektzeitraum: September 2020 – November 2021
- Fördersumme „Landschaftswerte“: 246.319,29 €
- Fördersumme Bingo Umweltstiftung: 27.368,81 €
Im Jahr 2018 wurden dank EU-Förderung einige der historischen Trockensteinmauern in Wilsede saniert und erweitert. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Kulturgeschichte Wilsedes und der Heideregion und haben eine wichtige Biotopfunktion.
Im Rahmen dieses Projektes werden nun zwei weitere, stark verfallene Trockensteinmauern nach historischem Vorbild saniert und neu aufgesetzt.
Mauer 1 am Schlangengrund existiert 2020 nur noch in Relikten und wird auf einer Länge von ca. 106 m vollständig neu aufgesetzt.
Mauer 2 führt unterhalb des Hillmershofes entlang des Wiesentals und hatte lange Zeit die Funktion der Hofeinfriedung. Die ca. 300 m lange Mauer ist zweischalig, d.h. beidseitig als Steinmauer aufgesetzt, und ebenfalls stark verfallen. Bei der Sanierung wird darauf geachtet, möglichst viel vom ursprünglichen Mauerwerk zu erhalten.
Projekt: „Ziergiebel-Sanierung am Wohn- und Geschäftshaus in der Karmarschstraße 50 in Hannover“
Projektzeitraum: Dezember 2022 – Dezember 2023
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert die Teilsanierung des Wohn- und Geschäftshauses in der Karmarschstraße 50 in Hannover.
Durch eine Erbschaft ist die Stiftung seit 2018 im Eigentum des Gebäudes. Damit ist es eins von ca. 170 Gebäuden im Eigentum der VNP-Stiftung, von denen rund 40 Baudenkmale sind. Auch dieses Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird entsprechend behutsam und weitestgehend originalgetreu saniert.
Die Sandsteine und Putzflächen der Fassade inkl. der Schmuckfelder, Konsolen und Ziergiebel werden schonend gereinigt, so dass alle Konturen und bildhauerischen Verzierungen etc. erhalten bleiben. Die beschädigten Natursteinteile werden durch einen Steinmetz restauriert oder falls erforderlich fachmännisch ausgetauscht.
Die VNP Stiftung Lüneburger Heide ist der NBU in Sachen Denkmalpflege gut bekannt. Bislang hat sie schon mehrere Projekte in der Lüneburger Heide mit rund 150.000 € gefördert.
Projekt: „Große Entkusselungsaktion in der „Borsteler Schweiz“
Naturschutzwoche für Kinder und Jugendliche 2019
Projektzeitraum: Oktober 2019
Am 1. Oktober entkusselten ca. 160 Schülerinnen und Schüler der VNP-Partnerschule (Grund- und Oberschule Bispingen) die Heideflächen „Borsteler Schweiz“ nahe dem Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Die Aktion wurde durch die Bingo-Umweltstiftung finanziell unterstützt. So konnten Astscheren und Schutzhandschuhe angeschafft werden und auch der Transport und die Verpflegung der Kinder wurde unterstützt.
Unter Anleitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der VNP Stiftung befreiten Kinder aus den Klassenstufen 3 bis 6 mit ihren Lehrern die Heideflächen von Gehölzen wie Kiefern und Birken. Nach den Begrüßungsworten begann die Aktion mit dem Ausstechen von jungen Birken. Je nach eigener Körpergröße machten sich die Kinder über die ganz kleinen bis hin zu den großen Bäumchen her.
Nach einer Aufwärmpause mit heißem Apfelpunsch wurden die Spaten gegen Astscheren getauscht, um kleine Kiefern bodennah abzukneifen. Leider setzte dann auch hartnäckiger Regen ein, sodass alle froh waren, als es zum Abschluss noch heiße Erbsensuppe in der Schule gab.
Mit ihrem Einsatz erhalten die Kinder die offene Kulturlandschaft und schützen damit den Lebensraum von seltenen Tier- und Pflanzenarten. Die Heideflächen in der Borsteler Schweiz gehören zwar nicht zum Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, sie stellen aber ein wichtiges Trittsteinbiotop zwischen dem Naturschutzgebiet und den großen Heideflächen der Truppenübungsflächen bei Munster dar.